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Julius
Gutekunst wurde am 10. Dezember 1883 als jüngstes von insgesamt
sieben Kindern in Kehl am Rhein geboren. Sein Vater Konrad Gutekunst
stammte aus Schönmünzach im oberen Murgtal und war 1870 mit
der Firma Trick als Flößeraufseher nach Kehl gekommen; seine
Mutter Emma Josephine stammte aus Kehl und war die Tochter des
Lindenwirtes Johann Heinrich Pöttcher. Nach dem frühen Tod
seines Vaters im März 1893 – Julius Gutekunst war da noch keine 10
Jahre
alt – musste seine Mutter die Familie alleine durchbringen; der kleine
Julius begleitete sie oft beim Austragen von Zeitungen und
Brötchen in Straßburg.
Bei
dem Kehler Malermeister Stechele lernte er zwar das Malerhandwerk
und machte sich dann 1907 selbstständig, aber gleichzeitig begann
er mit seinen ersten Versuchen als Kunstmaler. Er konnte sich
öfters der Malklasse des bekannten Professors von Seebach von der
Straßburger Kunstakademie anschließen und arbeitete auch
mit Herterich, München, sowie Stratschevskj aus der Buxtehuder
Künstlerkolonie zusammen. Einen entscheidenden Anstoß zur
Malerei gab ihm während des ersten Weltkrieges die Landschaft in Flandern.
Im
Jahre 1937 übergab er die Leitung seines Malerbetriebes seinem
Sohn, um sich verstärkt der Malerei widmen zu können. Er
sandte verschiedene seiner Bilder nach Berlin und wurde auf Grund
dieser Arbeiten in die Kunstkammer aufgenommen. Die Zeit der
ersten Evakuierung Kehls verbrachte er in Dillingen
an der Donau und stellte sowohl dort als auch in Augsburg mit
Erfolg
aus. Nach seiner Rückkehr 1940 schloss er sich den Künstlern
von Straßburg an und wurde in die „Kameradschaft der
Künstler am Oberrhein“ aufgenommen. Zwei namhafte Künstler
von Straßburg, Heinrich Beeke und G. Lehmann, waren seine Paten.
Mit großem Erfolg stellte er darauf zweimal in Straßburg
aus.
Während
der zweiten Evakuierung Kehls lebte
er in Sulz bei Lahr und fand dort Motive für seine
Bilder. Im
Oktober
1949 war er bei der Lahrer „Handels- und Gewerbeausstellung“ mit
einigen Werken vertreten, die dem damaligen badischen
Staatspräsidenten Leo
Wohleb so gut gefielen, dass er eines
für die Badische Staatskanzlei erwarb.
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